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BMW 1804/2004 1973 - 74   'Limousine mit Facelift/letzter GLAS-Nachfolger'
BMW SA ( Pty ) Ltd
 
BMW 2004 - 2,0 Liter 100PS - Sept. 1973 - 74 

Unter BMW-Regie wurde bereits bei GLAS in Dingolfing ein Prototyp eines verbesserten Glas 1700 mit BMW Technik und einem Facelift im BMW-Stil samt Rundinstrumenten entwickelt und gebaut. Im Gegensatz zum späteren BMW 1804/2004 wurde bei diesem Prototyp allerdings die Heckpartie original vom GLAS 1700 übernommen. Dazu zählen ebenso wie die 1700er Rücklichter auch der zum Heck hin gegenüber den Seitenteilen tiefer liegenden Kofferdeckel, eine Styling Marotte von Frua. Das wurde für den Serienbau in Südafrika dann später geändert. Kofferraumdeckel und Seitenteile hatten von dort an die gleiche Höhe.

Die Front des Prototypen glich bereits der des späteren 2004 bzw. war mit ihm ziemlich identisch. Entworfen wurde auch diese Änderung bei Frua. Am Heck, auf den Raddeckeln und über der BMW-Niere an der Front waren die BMW-Plaketten angebracht. Der BMW-Schriftzug 2000 SA befand sich bem Prototypen neben dem BMW-Zeichen rechts am Heck. Jegliche Gedanken, eine solchermaßen verbesserte BMW-GLAS-Limousine auch auf dem deutschen und europäischen Markt anzubieten, wurde jedoch wegen der hausinternen Konkurrenz zur "Neuen Klasse" von München verworfen. 

Es dauerte jedoch noch bis 1973, bis diese Karosserieänderungen als Typ 1804 und 2004 in Serie gehen konnten. Wie bereits erwähnt wurden auch diese Karosserieänderungen durch Frua durchgeführt. Dieser wollte die entsprechenden Bleche durch Bocarthi pressen lassen. Wegen eines Streiks dort gab es jedoch enorme Probleme, erst eine Dingolfinger Mannschaft war im August 1973 in der Lage die Arbeiten unter Schwierigkeiten vor Ort auszuführen. Bocarthi selber traute sich wegen des Streiks nicht mehr in seine eigenen Hallen. Von dort gingen die Bleche dann zu Frua, wo sie beschnitten, umgebördelt und gefinished wurden, während in Südafrika parallel die Produktionsvorbereitungen für die gefaceliftete Version vorbereitet wurde. Per Luftfracht gingen die Frontbleche dann partienweise nach Südafrika, wo man dringend auf die Teile wartete. Es wurden in  8 Wochen ca. 1000 Satz fertiggestellt, anschließend gingen die Maschinen zur Überarbeitung per LKW nach Dingolfing und vermutlich wurden die weiteren benötigten Bleche auch dort hergestellt und bearbeitet, event auch später nach Südafrika gebracht. Noch im August konnte so die Fertigung des 1804/2004 anlaufen. Die Auslieferung begann im September 1973. Beim 1804 und 2004 wurden auch die zu Anfang gewünschten Rundinstrumente verwirklicht. Frontscheinwerfer und Heckleuchten stammten vom BMW 5er E12, die Heckleuchten wurden jedoch "auf den Kopf gestellt" eingepaßt. Das bereits seit 1970 gemietete und sogleich bezogene Werk wurde im März 1973 endgültig durch BMW käuflich erworben und firmierte seitdem unter BMW SA ( Pty ) Ltd. Vormals befanden sich hier die Jeep Fertigungsanlagen. Produziert wurden vermutlich vom 1804 wurden etwa 570 Einheiten, vom BMW 2004 mehr als doppelt so viele: 1288 Stück (basierend auf den Meldungen der Verkaufszahlen). Gesamtzahl der 04-Modelle also 1858 Einheiten. 1974 wurde die Produktion eingestellt.

In dieser Form ( 004 Typen genannt ) lief die Produktion bis Mitte 1974, als BMW die originale 5er Serie ( E12 ) zur Fertigung in Südafrika freigab. Der E12 war in Deutschland ausgelaufen und dessen südafrikanische Produktion begann Mitte 1974 zunächst mit dem Modell (520 ( Typ E12/8 ), etwas später folgte der 518. 

Es stellt sich nun die Frage, warum die Karosserieänderung an der GLAS-Karosserie überhaupt durchgeführt wurden und warum diese Version dann nur für so kurze Zeit produziert wurde. Zunächst gab es in München wichtigere Dinge für die Entwicklungsabteilung und damit keine Kapazitäten für solche relativ unwichtig erscheinenden Änderungen. Selber war man in Südafrika nicht in der Lage ein Facelift dieses Ausmasses durchzuführen. Da die Qualität der durch PRETOR ausgelieferten BMW 1800 SA und 2000SA im Vergleich zu den "echten" Münchener Produkten dermaßen mangelhaft gewesen sein muß, war ein Schnitt und totaler Imagewandel vonnöten. Im Volksmund sprach man sogar über diesen BMW von 'Blik Met Wiele' ( Blech mit Rädern ). Der erste Schritt dazu war ein neues Styling. Front und Heck des ehemaligen GLAS sollten im Design etwas 'BMW-tpischer' werden, brachte jedoch im Endeffekt keine durchgreifende Verbesserung. Erst mit Einführung der BMW 5er E12 Baureihe konnte wieder der BMW-typische Qualitätsstandart erreicht werden. Es kostete viele Mühen, Geduld und Arbeit, um BMW wieder den Namen zu verschaffen, den die Firma heute als erfolgreichstes und modernstes Automobilunternehmen in Südafrika genießt. 
 
 

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© Archiv Jansen  -  OldtimerWEBseiten  18.09.2003  - Update 21.03.2012