BMW 1800 TL Kombi1968
'Der BMW-GLAS-Kombi-Prototyp'
Frua war natürlich nach
der Zusammenarbeit mit GLAS an Folgeaufträgen sehr interessiert. So
machte er sich bereits frühzeitig Gedanken über eine Kombikarosserie
des GLAS 1700. Vermutlich machte er der ersten Skizzen dazu profilaktisch
noch zu Glas-Zeiten. Weitere Aktivitäten erfolgten erst wieder als
feststand, das eine zukünftige Produktion der GLAS-Limousine in Südafrika
erfolgen sollte.
Frua sprach bei BMW vor und
es fand eine Besprechung im Beisein von Frua statt, in der er 5 Vorschläge
für einen Kombi vorlegte. BMW bezeichnete, wie aus einem Protokoll
vom 01.12.67 ersichtlich, das geplante Modell "1800 Caravan Rechtslenker
in CKD-Ausführung". Auf einer Maßzeichnung trägt der Entwurf
die Bezeichnung 1800 TL. Am 29. November 1967 fand in München eine
weitere Besprechung statt. Es sollten noch verschiedene Änderungen
vorgenommen werden und schon am 07. Dezember sollte Frua den endgültigen
Entwurf vorlegen und die Auslieferung des Prototyps wurde auf den 30. März
1968 festgelegt. Um sowohl die Entwicklung als eine eventuelle Produktion
kostengünstig zu gestalten, sollten laut Protokoll möglichst
viele Teile der Limousine übernommen werden. Dazu zählen auch
die hinteren Seitenteile und der Heckabschluß, die den 1800 GL Kombi
( respektive 1800TL ) eigentlich aufgrund der nach wie vor hohen Ladekante
eher zu einer 5-türer Limousine degradiert. Das hintere 3. Seitenfenster
sollte ausstellbar gestaltet werden, der Tank ( bei der Limousine über
der Hinterachse platziert ) mußte natürlich an die Seite verlegt
werden. Die Dachverlängerung sollte möglichst kurz gehalten und
mit einer sichtbaren Stufe versehen sein. Die Konstruktion in Dingolfing
mußte einige Punkte innerhalb kürzester Zeit klären, so
die Gestaltung der klappbaren Sitzlehne hinten und der Verlauf des Laderaumbodens
sowie die Verlegung des Tanks.
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Interessant in diesem Zusammenhang,
das laut Protokoll in Dingolfing für 'Herrn Frua' ein 1800GL
in Rechtslenkerausführung für den beabsichtigten Umbau zur Verfügung
zu stellen ist. Das Fahrzeug sollte entsprechend den Vorstellungen des
Herrn Frua komplett sein. Demnach sind in Dingolfing neben Rechtslenkern
als CKD-Sätze wohl auch komplette Fahrzeuge ( Prototyp/en bzw. Musterwagen
) entstanden.
Der Prototyp wurde dann nach
Fertigstellung im Frühjahr 1968 nach München geschafft, weil
inzwischen die Konstruktionsabteilung in Dingolfing geschlossen wurde.
Dort war man aber mit den Entwicklungsressoursen des E3 ( großer
BMW 2500/2800 ) ausgelastet. Es wurde vom Versuch vorgeschlagen, die Weiterentwicklung
in Zusammenarbeit mit der Firma Baur in Stuttgart voranzutreiben. Erst
1969 wurde der Plan einen Kombi auf Basis des ehemaligen Glas 1700 zu bauen
völlig aufgegeben. Es wurden weder Werkzeuge für die Produktion
gefertigt noch der Prototyp jemals nach Südafrika verbracht.
Der Frua-Kombi ist leider
verschollen, er wäre in dieser Form sicherlich nicht nur in Süafrika,
sondern auch schon zuvor eine interessante Bereicherung der GLAS-Produktpalette
gewesen.
Weitere
Details zum Frua Kombi im GLAS Sonderheft zum 27. Jahrestreffen in
Berlin Juni 2000, das Heft kan über den GLAS CLUB geordert werden
solange Vorrat, siehe Link im oberen Frame |