Dieses sehr fachliche Thema ist nicht
nur allgemein interessant, sondern ebenso für Fahrzeugeigner
und Automobilhistoriker. Was sind die
seltensten Modellversionen, welche die
am meisten gebauten? Von wann
bis wann gab es eigentlich welche Modelle
oder Modellversionen? Diese
und andere Fragen beschäftigten auch
mich schon immer. Existierende
und selten veröffentlichte Einzelzahlen
ergaben nie ein Gesamtbild. Meine erste erstellte Statistik galt der KAD
A Serie. Diese erarbeitete ich durch intensive Recherchen, aufwendiges
Nachforschen und Rechnen. Erste Ergebnisse erschienen im Rahmen einer Historie
über die KAD A Serie
im Alt-Opel Magazin Nr. 39/2.Quartal 1982
mit Nachtrag in Heft 40, später
im Opel
Kapitän Buch von Eckhard Bartels, in das diese KAD A Historie
aus dem Alt-Opel Magazin eingearbeitet
wurde. Leider enthielt die Statistik dieses Beitrages einen Fehler, der
auch in der ersten Auflage des Kapitän Buches übernommen wurde
(zweite Auflage korrigiert). Fortan tauchte die falsche Zahl in diversen
Publikationen immer wieder auf. Es handelt sich
um das Diplomat V8 Coupe ( 306 anstatt
richtig 347 gebaute |
Coupes) . Später konnte Eckhard Bartels
im Werksarchiv weitere Zahlen
zum Kapitän und auch der KAD B-Reihe
finden, die in der zweiten Auflage des Kapitän Buches und in meine
Statistik eingearbeitet wurden. Weitere Details über Serienanlauf
und Serienauslauf sowie Einsatz bzw. Auslauf
von Modellvarianten finden Sie unter Kapitän
Historie bei den einzelnen Baumustern.Der
'Kapitän' hat in seiner langjährigen Modellgeschichte
einen häufigen Modellwechsel durchlaufen.
Es begann 1938 und wurde
nach kriegsbedingter Unterbrechung 1947/48
fortgeführt. Besonders die
sehr kurzfristige Modellzyklen der 50er
Jahre seien hier erwähnt. Diese
haben mit zum schnellen Preisverfall der
gebrauchten Fahrzeuge
beigetragen und vermutlich das Modellimage
für den Käuferkreis lang-
fristig beinflußt. Später,
ab dem Modell P 2,6, wurden die Modellzyklen deutlich länger. Trotzdem
war der Kapitän zu seiner Zeit sowohl im Inland
als auch im Ausland ein äußerst
erfolgreiches Modell. Zeitweise stand er in der deutschen Zulassungsstatistik
nach Käfer und Olympia Rekord an dritter Stelle! |
Für das Modell 'Kapitän' kam
im Mai 1970 das Ende. Zwar starb da für
die B-Serie der Modellname
Kapitän,
nicht aber das eigentliche Modell ! Denn mit der internen Typkennzahl
'26' in der Fahrgestellnummer, die
sich bereits bei der KAD A-Serie fand,
gab es den ursprünglichen
'Kapitän' als einfachste Modellvariante
weiterhin als 'Admiral' ('N'). Später,
als dann im Sommer 1976 auch der Modellname
'Admiral' fallengelassen wurde, mutierte der Kapitän namentlich sogar
zum 'Diplomat'. Laut Typkennzahl 26 wurde der nunmehr 'Diplomat' genannte
Wagen immer
noch in der einfachsten Ausstattungsvariante
geliefert und erreichte
innerhalb des Programms immerhin einen
Anteil von ca. einem Drittel der Produktion! Allerdings blieb es bei der
Karosserieausführung
'26 = Kapitän' und '27 = Admiral'
immer bei den waagerechten
Scheinwerfern und Rückleuchten.
Die Karosserie mit den senkrechten Scheinwerfern
und Rücklichtern war ausschließlich dem 'echten' Diplomat B
'E' und 'V8' (Typkennzahl 25) vorbehalten. |